Blog Digital Detox in einer digitalen Welt?

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Detox – ein Wort, welches uns heutzutage immer häufiger über den Weg läuft.  Wir leben bewusster, achten auf uns, möchten uns gut fühlen und gesund sein. Ob aus dem gesundheitlichen Aspekt heraus, seinen Körper mit gewissen Ernährungsmethoden zu reinigen oder sein Gehirn immer mal wieder „vom Netz zu nehmen“.  Genau hier, beim digitalen Ableger, möchten wir ansetzen. Nun kann man sich natürlich denken „Eine Agentur für digitales Marketing und Digital Detox? Ist klar.“ Lasst uns jedoch mal sehen was dahintersteckt.

Zu Beginn:

Was bedeutet Digital Detox genau?

Der Begriff „Digital Detox“, zu Deutsch „Digitale Entgiftung“, beschreibt recht naheliegend den bewussten Verzicht und Gebrauch von digitalen Geräten und Medien. Hierunter zählen hauptsächlich unser Smartphone, Laptop, Fernseher, das Internet und die damit verbundene und ständige Art der Kommunikation – die Bildschirmzeit.

Kann man heute noch nicht-digital kommunizieren?

Heutzutage sind die Kommunikation und die Art und Weise, wie wir uns Informationen beschaffen eine andere. Früher wurde vieles Face-to-Face geregelt. Man lief kurz zu den Kollegen in der anderen Abteilung, um persönlich zu fragen oder rief dort an. Die News des Tages lagen in Papierform auf dem Wohnzimmertisch oder wurden vom Nachrichtensprecher via Radio oder TV übermittelt. Heute beantwortet Google unsere Fragen und Apps und Tools wie WhatsApp, Slack oder Nachrichtenapps übertragen oftmals die Informationen in Rekordschnelle via Push. Einfacher, schneller, bequemer. In der Werbebranche erreichen wir unsere User zielgerichtet über das Internet und Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram & Co. Wir könnten nicht einfach auf die Straße und genau die zielguppengenaue Reichweite in der Kürze dieser Zeit persönlich erreichen. Kurz gesagt, nein, nicht digital zu kommunizieren und dasselbe zu erreichen ist für uns nicht möglich.

Wieso sollten wir also darauf verzichten?

Hier ist wichtiger zu Fragen, wie genau können wir verzichten und eine Balance finden, unserem Gehirn die nötige Auszeit zu geben? Die ersten Folgen der „Dauerbestrahlung“ können wir meist selbst erkennen: Unkonzentriertes Arbeiten und eine höhere Fehlerquote durch häufige Ablenkungen und Unterbrechungen machen sich spürbar. Unser Fokus liegt nicht mehr gezielt auf dem was vor uns ist, sondern wir halten unterbewusst unseren Augenwinkel Richtung Smartphone oder Tablet. Dieses Verhalten haben wir uns selbst antrainiert. Es gibt Studien die belegen, dass die Zeit, in der wir uns auf eine Sache konzentrieren können, in den letzten Jahren abgenommen hat. In einer Welt voller medialer Verlockungen kostet es uns mehr Energie, äußere Reize auszublenden, um bei der Sache zu bleiben.

https://de.statista.com/infografik/20396/umfrage-zu-bewusstem-verzicht-auf-digitale-medien/

Wie können wir dann digital detoxen, obwohl wir darauf angewiesen sind?

Wir haben uns natürlich informiert, recherchiert und auf die Suche nach der richtigen Antwort gemacht. Hier scheiden sich die Geister wie bei so vielem, was einen Menschen persönlich betrifft.  Ein interessanter Ansatz von Dr. Volker Busch ist: Digital Detox ist nutzlos. Damit ist das Thema aber nicht erledigt. Es geht im Grunde darum, dass es nichts nützt, für mehrere Wochen digital Detox durchzuführen, beispielsweise im Urlaub auf sein Handy und das Internet zu verzichten, um danach so weiterzumachen wie zuvor. Eine kontinuierliche Integration einer freimedialen Zeit in den (Arbeits-)Alltag, damit das Gehirn lernt aufzuräumen, ist die nachhaltige Lösung.

Analog gedacht:

  • Legen Sie an bestimmten Tagen in der Woche die Bildschirmgeräte ganz bewusst zur Seite. Unter der Woche ab 20:00 Uhr kann sich das sogar positiv auf Ihren Schlaf auswirken.
  • Gehen Sie täglich für 30 Minuten ohne Ihre Geräte raus, nehmen Sie die Umwelt und was um Sie herum passiert fokussiert wahr. In der Mittagspause zum Beispiel?
  • Ein wöchentliches Digital Detox-Treffen mit Freunden und Bekannten, stellen Sie die persönliche Kommunikation in den Mittelpunkt und stärken Sie soziale Beziehungen.
  • Head-up statt Head-down, Interaktionen werden so wieder realer.
  • Entschleunigung statt Beschleunigung – Muss wirklich alles sofort beantwortet werden?

Auch wir in der Agentur haben uns hierzu Gedanken gemacht und uns von den schwedischen Kollegen durch deren „FIKA“ inspirieren lassen. Es bedeutet die Unterbrechung einer Tätigkeit, um mit der Familie, mit Freunden oder mit Kollegen Kaffee oder ein anderes Getränk zu sich zu nehmen. Immer mittwochs, in einem 30-minütigen Zeitfenster schalten wir die Handys aus, gehen in ein nahegelegenes Café bei der Arbeit und schalten den Kopf digital ab.

Digital Detox ja oder nein?

Unabhängig von der individuellen Situation jedes einzelnen und wie hoch die Notwendigkeit der digitalen Medien für den Alltag ist, ist es gar nicht so schwer, sich eine nicht digitale Zeit einzuräumen. Wichtig ist eine Regelmäßigkeit von kleinen Phasen zu schaffen, denn eine Welt ohne Bildschirmgeräte und digitale Kommunikation ist nicht mehr wegzudenken.